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Deutsch:
Eigentlich wollte ich bis 2025 warten… aber immerhin sind 4 Jahre vergangen seitdem ich die vorherige Flasche geöffnet habe.
Eine kleine Entwicklung ist auf jeden Fall feststellbar, auch wenn der Wein weiterhin ziemlich verschlossen ist.
Direkt nach dem Öffnen ist das Bouquet stark geprägt von schwarzen Kirschen und feinstem Zeder.
Nach ca. 40 Minuten kommt es zu einer ersten Entwicklung im Glas:
Der Geruch bleibt weiterhin auf schwarze Beeren fokussiert, es zeigen sich dann aber auch nach und nach ein tatsächlich ineinandergreifender Mix aus Rosinen, ein klein wenig Lakritz, Kaffeebohne, Pflaume und Laub sowie Unterholz.
Der Gaumen wird eingewickelt von einem überaus frischen Wein. Ich möchte hier nicht auf pure Kraft verweisen, denn damit würde ich den Wein abwerten. Was hier zu schmecken ist, ist pure Substanz. Hervorragende Balance, sehr komplexes und intensives „bitterschokoladiges“ Tannin, welches dem Wein auch einen leicht bitteren Nachgeschmack verleiht.
Langes und rauchiges Finale.
Punkte: 95+/100
Trinken: 2025 – 2035
Wahnsinn wie dieser Valpolicella selbst nach 15 Jahren noch „jung“ schmeckt.
Von fett, Marmelade oder billiger Konzentration keine Spur. Am Gaumen gewaltig! Wer auf ein sehr sattes und sehr hochwertiges Tanningerüst steht, der wird diesen Wein lieben.
Außerdem finde ich den Mix aus purem Extrakt und der großen Eleganz bemerkenswert.
Hinzufügen möchte ich auch, dass ich bei noch keinem Wein solch saubere Röstaromen wahrgenommen habe. Das mit dem Zeder im Bouquet ist ernst gemeint. Es riecht dermaßen fein und nicht übetoastet – als hätte man eine sehr teuere Zigarrenkiste direkt vor seiner Nase.
Insgesamt muss ich sagen, dass es mir schwer fällt den Wein mit anderen zu vergleichen. Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine ganz eigene Stilistik und es müssen sehr viel Aufwand, Können und Qualitäten dahinterstecken.
Und ich bleibe dabei:
Der Wein hat noch Zeit und ist noch nicht auf dem Höhepunkt auch wenn sich in den letzten 4 Jahren eine (sehr positive) Entwicklung gezeigt hat.
English:
Actually, I was gonna wait until 2025… but at least four years have passed since I opened the previous bottle.
A small development is definitely noticeable, even if the wine is still quite closed. Immediately after opening, the bouquet is strongly marked by black cherries and finest cedar.
After about 40 minutes the wine starts to develop in the glass:
The nose continues to focus on black berries, but gradually a real intertwining of raisins, a little bit of liquorice, coffee bean, plum and foliage as well as undergrowth becomes apparent.
The palate is wrapped in an extremely fresh wine. I do not want to refer here to pure strength, because that would devalue the wine. What you can taste here is pure substance. Excellent balance, very complex and intense “dark chocolate” tannin, which also gives the wine a slightly bitter aftertaste. Long and smoky finish.
Points: 95+/100
Drinking: 2025 – 2035
It’s crazy how this Valpolicella still tastes “young” even after 15 years. No trace of fat, jam or cheap concentration. Enormous on the palate! If you like a very rich and very high-quality tannin framework, you will love this wine. I also find the mix of pure extract and the great elegance remarkable.
I would also like to add that I have never perceived such clean roasting aromas in any wine. The cedar in the bouquet is serious. It smells so fine and not over-toasted – as if you had a very expensive cigar box right under your nose. All in all I have to say that I find it difficult to compare this wine with others.
It is probably a very unique style and there must be a lot of effort, skill and quality behind it. And I stick to it: The wine still has time and is not yet at its peak, even though there has been a (very positive) development in the last 4 years.