Bouquet zeigt sich floral mit Kräutern und Mineralien. Das Bouquet zeigt sich auf die Mineralität zugespitzt, allerdings kommen zunächst (süße) florale Aromen, gebündelt mit roter Frucht durch. Die Kräuter sind nur dezent wahrnehmbar.
Am Gaumen von mittlerer Dichte, extremer Frische und kühl. Intensive Säure, gebündelt mit feinkörnigem Tannin. Dahinter verbirgt sich eine wunderschöne Fruchtaromatik, die über dem etwas rauen, aber sehr strukturiertem Mundgefühl hängt.
Der Abgang zeigt von mittlerer Länge, ebenso sehr kühl mit viel Mineralität.
Bewertung:
Bouquet: 2/3
Gaumen: 5/7
Finale: 2/3
Allgemeiner Eindruck: 5,5/7
Punkte: 89+/100
Preis: 22 €
Trinken: 2015 – 2023
Fazit:
Ich habe so einige Nero d’Avola getrunken, allerdings noch nie im Verbund mit Frappato. Aber unabhängig davon, habe ich noch nie einen so kühlen Wein aus dieser Region getrunken. Er gleicht vom Körper her eher einem Nebbiolo, wobei die Tanninstruktur hier etwas weniger grob ist.
Schon im Bouquet merkt man, dass man etwas Besonderes im Glas hat, denn es kommen keinerlei Röstaromen oder konzentrierte Beeren durch. Vielmehr feine und florale Aromen, die, begleitet von dieser kühlen Mineralität und den Kräutern, ein sehr schönes Zusammenspiel ergeben.
Auch am Gaumen überzeugt er durch eine saftige Aromatik, die allerdings durch ein sehr sandiges Tanningerüst untermalt wird. Trotz dieser trockenen Einlage, ein sehr, sehr feiner Wein.
Für mich etwas Neues und ein Highlight! Hier wurde rigoros aus Holzeinsatz verzichtet, um den Wein in seiner reinsten Form zu präsentieren. Das so hinzubekommen, dass der Wein dann auch so intensiv und aromatisch schmeckt ist kein leichtes Spiel und zeugt von unglaublicher Handwerkskunst.
Ein „Must have“, allerdings wirklich für den fortgeschrittenen Weintrinker, denn die oberflächlich raue Struktur und der sehr trockene Geschmack könnte Weinneulinge etwas abschrecken.
Sehr empfehlenswert!
DB