Bouquet zeigt sich konzentriert, mit vordergründig viel roter und dunkler Frucht und Paprika. Hinzu kommen nasse Erde, Zeder, Schokolade, schwarzer Pfeffer und Nelken.
Am Gaumen von etwas harte und raue Struktur mit einer sehr lebendigen, sanft spritzigen Säure und guter Aromakonzentration. Noch ziemlich festes Tannin.
Der Abgang zeigt sich von mittlerer+ Länge mit viel Beerenextrakt, ist ziemlich Säurebetont und zeigt zudem etwas Holz.
Bewertung:
Bewertung: 88 / 100
Trinken: 2015– 2026
Preis: ~ 14 € – 4/5 – sehr gut
Fazit:
„Rotweine aus Deutschland taugen nichts“, „Cabernet und Merlot schmecken hierzulande nicht“, „in Deutschland kann man höchstens Würstchen essen“!
Alles Unfug, wie dieser Wein zu beweisen weiß. Ich bin gewiss auch nicht unbefleckt, was solche Aussagen betrifft, vor allem als ich anfing, mich für Weine zu interessieren. Oft wurde ich von deutschen Rotweinen aus nicht einheimischen Rebsorten so ziemlich enttäuscht. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass es nur daran lag, dass ich die falschen Weine probiert hatte.
Die Früchte im Bouquet wirken hier tatsächlich hervorgehobener, konzentrierter und frischer als z.B. bei einem klassischen Bordeaux. Erinnerte mich eher an Rotweine aus Österreich, die vom Mundgefühl allerdings dann wieder deutlich schlanker und feiner sind. Am Gaumen merkt man allerdings am meisten, dass es sich hier um eine ganz eigene Region handelt: Die Säure ist viel präsenter und gibt dem Wein eine ganz andere, leicht spritzige Struktur. Zudem wirkt der Wein weniger süß, dafür etwas härter und prägnanter am Gaumen. Ich würde ihn schon als etwas maskuliner bezeichnen, wobei er während des trinken, mittendrin, eine sehr feine Eleganz zeigt, die allerdings schnell von der erwähnten Säure eingeholt wird.
Meiden werde ich Rotweine aus Deutschland also in Zukunft nicht mehr… 🙂
Zu kaufen gibt es ihn unter Anderem hier:
http://www.genuss7.de/2012er-oliver-zeter-z-rotwein-trocken-qba.html
DB