Ich komme eher seltener in den Genuss eine Auslese* zu trinken und dann noch von solch einem renommierten Weingut.
Als ich letztens ein Katalog durchblätterte, erblickte ich zufällig diesen Wein und nachdem ich in diversen Weingruppen von der sehr guten Qualität dieser Weine gelesen hatte, wollte ich es mir nicht entgehen lassen, auch selber mal reinzuschnuppern.
Das Bouquet wirkt noch frisch, erinnert mich in gewissermaßen an einen mittelreifen Sauternes, allerdings mir weniger Gewicht. Das Bouquet wirkt sehr ausgeglichen, elegant, mineralisch, leicht buttrig mit reifer gelber Frucht, sowie getrockneten Aprikosen und Pfirsich. Begleitet wird das Ganze durch eine zarte Vanillenote, Heu und Brioche.
Am Gaumen sehr guter Ausgleich zwischen Säure und Süße, gefolgt von einer wohl strukturierenden herben Note. Vollmundig und dennoch geschmeidig.
Im langen Abgang zeigt sich der Wein leicht mineralisch und deutlich knuspriger mit einem ausgeprägten Nachhall bestehend aus Brioche, Vanille und Fassbutter.
Bewertung:
Bouquet: 2,5/3
Gaumen: 5,5/7
Abgang: 2,5/3
Gesamteindruck: 5,5/7
Bewertung: 16/20 – 92 / 100 Ausgezeichnet
Prognose: Schwer einzuschätzen. Ich denke der Wein ist definitiv im Trinkfenster, hat aber noch Zeit sich in der Aromatik zu verändern und breiter / komplexer zu werden. Ob er dadurch besser wird, kann ich leider nicht sagen.
Trinken: 2007 – 2025
Preis: 30 € – 5/5 ausgezeichnet
Fazit: meiner mehr oder weniger erste Erfahrung mit einem Wein von Markus Molitor. Ich habe großen Spaß daran gehabt, denn einen Riesling, der so schmeckt, habe ich noch nicht im Glas gehabt. Ganz andere Stillistik und dieser feinherbe Geschmack gefällt mir sehr gut, denn ich kann dadurch auch mehr als 1 Glas davon trinken, ohne direkt “satt” zu sein wie bei einem Sauternes.
Sehr schöner Kompromiss zwischen einem Dessertwein und einem feinen, mineralischen Wein mit viel Tiefe und Komplexität.
Eine sehr interessante Erfahrung, die ich gerne wiederholen würde!
DB